So funktionieren EverDrive und Co.

Für viele Retrokonsolen gibt es Everdrives, FlashCarts und ähnliche Geräte, die es erlauben, ROM-Dateien auf der originalen Konsole zu spielen.

Ist das denn nicht alles illegal?

Man braucht diese Module, um neue Spiele, die nur als ROM-Datei erscheinen zu spielen. Auch Demos kann man nur mit solchen Geräten genießen. Außerdem haben sie ihre Berechtigung, wenn Dein Originalmodul in seiner Verpackung bleiben soll, damit das gute Sammlerstück nicht beschädigt wird. Auch kannst du so alle deine Spiele zu Freunden mitnehmen, ohne 100 Module zu schleppen. Und wer selbst Spiele für Retrosysteme entwickelt, ist dankbar für die Möglichkeit, auf Originalhardware zu testen.

Die FlashCarts enthalten selbst keine Spiele und somit auch keine Raubkopien. der Patentschutz (20Jahre) müsste bei den meisten System schon lange abgelaufen sein. Auch das Markenrecht macht FlashCarts nicht illegal – vorausgesetzt auf dem Modul, inklusive Verpackung , Anleitung und Menüs sind keine geschützten Markenzeichen wie z.B. das Nintendo-Logo oder Mario abgebildet.

FlashCarts sind nicht mit den notorischen 100-in-1 oder 200-in-2- Cartridges zu verwechseln, die tatsächlich meist bootlegs enthalten.

Wie funktionieren diese Geräte?

In den Spiel-Modulen sind Speicherchips verbaut, die nicht überschreibbar sind – sogenannte Mask ROMs. Die waren bei großen Stückzahlen schlicht am billigsten herzustellen.

In einem Everdrive steckt stattdessen ein beschreibbares FlashROM. Immer wenn man das Spiel wechselt, lädt das Everdrive die ROM-Datei von der eingesetzten SD-Karte in das FlashROM.

Spielstände speichern mit SRAM

Viele Module hatten auch ein kleines SRAM und eine Lithium-Batterie als Speicher für Spielstände. Viele Flash-Carts haben auch ein SRAM. Die Softwäre lädt und speichert dessen Inhalt auf die SD-Karte – so lassen auch mit FlashCart Spielstände sichern. man kann die Spielstände sogar am Rechner von der SD-Karte kopieren und austauschen oder sogar manipulieren. Manche FlashCarts haben auch eine Batterie und ein großes SRAM, in das dann viel Spiele ihre Speicherstände ablegen können.

Spezialchips in Modulen

Manche Spiele-Cartridges enthielten nicht nur ein ROM mit Software, sondern auch Spezialchips für besser Sound- und Grafikfähigkeiten. Gute Everdrives bilden diese Chips in einem sogenannten FPGA nach. So funktionieren auch Spiele, die auf diese Chips angewiesen sind.

ein bisschen Software sorgt dafür, dass die ROM-Dateien sich über ein Menü auswählen lassen und man die Spiele starten kann.

Gibt’s das auch für meine Konsole?

Everdrive ist dabei nur der Markenname eines Hersteller, es gibt mehrere Hersteller, die Ihre Geräte FlashCart oder SD2… nennen. Für welche Konsolen gibt es Everdrive und Co?

krikzz, der Entwickler und Hersteller der Everdrives verkauft selbst nur über AmazonUSA.

Ein deutscher Händler ist der EverDriveShop.

Disclaimer: Everdrive und Co. sind bei den Konsolenherstellern unbeliebt, weil sie auch das Spielen illegaler Kopien ermöglichen. Auf vielen ROMs liegen nach wie vor Urheberrechte auf Programmierung, Bild und Musik, außerdem Markenrechte auf die Namen der Firmen, der Spiele oder der Charaktere. Teilweise lagen auch Patente auf Modulen, Zusatzchips (z.b. SuperFX) oder Kopierschütze. Oft ist unklar, ob diese Schutzrechte noch bestehen und bei wem sie liegen, da viele der ursprünglichen Hersteller nicht mehr existieren. Wenn ihr nur die ROMs nutzt, zu denen ihr auch die Rechte habe (z.B. in Form des Originalmoduls), seid ihr wahrscheinlich auf der sicheren Seite.